Klassenlektüre 1. Klasse (Plan)

Ich lese in den Ferien ganz gern ein paar der Bücher (wieder), die ich im kommenden Schuljahr gerne mit meinen Klassen lesen möchte, weil das dann (meistens) die Fixpunkte sind, um die herum ich meinen Unterricht entwerfe. Wir haben ja eine ganz stattliche Anzahl an Werken, mit denen wir eine ganz Klasse versorgen können – ein kleiner Beitrag, um die Schulkosten etwas geringer zu halten. Ich werde in Deutsch eine erste, eine zweite und und aus Organisationsgründen doch keine 5. Klasse unterrichten und habe mir folgendes überlegt, auch wenn manchmal Pläne umgestoßen werden müssen, weil gerade eine andere Klasse am Lesen ist – aber ich mag ja first come – first serve.  Und sowieso, ob sich alles ausgeht…

In der ersten Klasse werde ich mit Berts gesammelte Katastrophen von Sven Olsson beginnen. Es geht um Schulalltag, Freunde und Familie – Bert und wie er die Welt sieht. Das Buch ist lustig und ich kann das Thema „Tagebuch schreiben“ auf angenehme Art und Weise unterbringen. Im letzten Jahr hat das gut funktioniert und für mich ist das ein Einstieg ins reflektorische Schreiben. Ziel ist, es den SchülerInnen nahezubringen, immer wieder einmal schreibend über sich, Schule und Lernen nachzudenken.

Das zweite Buch ist noch ganz neu innerhalb unserer Klassensätze und allein schon deshalb ein Grund es herzunehmen, denn SchülerInnen lieben neue Bücher. Es stammt von Joka van Leeuwen und hat den Titel Als mein Vater ein Busch wurde. Ein Kind  wird aus einem ungenannten Land in ein anderes ebensolches weggeschickt, um in Sicherheit zu sein. Was es erlebt und in seiner Weltsicht schildert, hat alles, was ein gutes Jugendbuch braucht. Ernsthaftigkeit, Humor, etwas Skurrilität. Am besten gefällt mir die Phase des Spracherwerbs, in dem die Protagonistin Toda eine erfundene Sprache zu lernen beginnt. Als Leserin geht es mir ebenso wie Toda.

Das dritte Buch, das ich mit den Kindern der ersten Klasse lesen möchte, hat Philipp Ardagh geschrieben und es heißt Schlimmes Ende. Lustig, aber zum Mitdenken, voll britischen Humors und man kann ein bisschen was über Dickens und Oliver Twist erzählen (muss aber nicht). Dieses Buch muss aber leider selbst gekauft werden – und wie ich gerade gesehen habe, scheint es leider vergriffen zu sein. Also ein Punkt mehr für die vorhandenen Klassensätze! Und ich muss mir was Neues suchen. 😉

Dann Gary Paulsen: Allein in der Wildnis – vor allem für die Buben, die auch einmal ein Abenteuer brauchen, denn mit dem Ich-Erzähler kann Mann sich schon identifizieren – und man erfährt einiges über das Leben in der Wildnis Kanadas. Besonders in diesem Jahr ist es mir wichtig, dass ALLE Kids sich in den Lektüren etwas finden können, was sie interessiert. Wir legen ja doch eine Spur für die weiteren Jahre und wenn sie mitkriegen, dass Lesen Spaß macht oder zumindest machen kann, ist viel gewonnen.

Emil und die Detektive von Erich Kästner hat letztes Jahr auch gar nicht sooo schlecht funktioniert, obwohl Berlin der 20-iger Jahre und die Mentalität von Emil und seinen Freunden den Kindern doch schon sehr fern liegt. Die Art von Selbständigkeit, die Emil an den Tag legt, ist in Handyzeiten und durch das doch sehr vertrauensvolle Verhältnis von Kindern und Eltern heute kaum noch vorstellbar. Ein Blick in die Vergangenheit. Hängt von der neuen Klasse ab, ob ich das noch einmal probiere.

Wenn die Kids fix genug beim Lesen sind: Der Herr der Diebe von Cornelia Funke. Schon in der ersten Klasse, weil später sehr viele das Buch dann schon kennen und es einfach gut ist. Man lernt Venedig in vielen schönen sprachlichen Bildern und Vergleichen kennen. Und es gibt eine Verfilmung!
Weil es relativ lang ist, plane ich einfach mehr Zeit ein, aber im letzten Jahr waren ein paar Leseratten schon nach dem ersten Wochenende damit fertig.

Und sonst haben wir noch Herr Bello und das blaue Wunder von Paul Maar, Der überaus starke Willibald von Willi Fährmann und mehrere andere Werke, die durchaus verwendbar sind.
(juhudo)

 

2 Gedanken zu “Klassenlektüre 1. Klasse (Plan)

  1. Monika Neuhofer schreibt:

    Und „Rudi Rüssel“ sowie die „Vorstadtkrokodile“ nicht zu vergessen! Ich fang übrigens mit „Als mein Vater ein Busch wurde“ an.

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    • doris junghuber schreibt:

      Aber nur, weil ich es mir im letzten Moment noch anders überlegt hab. Ich hatte es am Montag schon auf meinem Stapel. 😉
      Kann ich es nach dir gleich reservieren? Ich möchte es als 2. Buch…

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